Nullzwo-Preise

Ein Ende des Schweinezyklus?

Sicher weiß jeder Nullzwo-Freund selbst am Besten, was ihm unser Lieblingsfahrzeug wert ist. Für diejenigen, die es lieber schwarz auf weiß haben, gibt es seit geraumer Zeit das Markt-Sonderheft mit den aktuellen Oldtimerpreisen. Das Heft bietet erneut jede Menge Superlative und auch unser Lieblings-Kombi prescht wieder über die Titelseite. Recht so. Leider gibt es auf der Seite die uns am Meisten interessiert, nur die sattsam bekannten Bilder. Seit neun Jahren begleitet uns die weißgelbe „Schneepinkler-Fraktion“ mit ihrem wenig vorteilhaften Auszug aus der Nullzwo-Farbpalette. Ist das Bildarchiv der Markt-Redaktion wirklich so ärmlich ausgestattet?
Wer über die Jahre aufmerksam die Preise studiert hat, dem ist sicherlich ein gewisser „Schweinezyklus“ aufgefallen. Einige Jahre herrscht eine geradezu lähmende Preisstabilität. Dann plötzlich heftige Steigerungen durch alle Zustände und Varianten, anschließend kehrt wieder Ruhe ein. 2007 gab es so ein Feuerwerk, 2011 ein weiteres, jetzt steht das nächste an. Wie soll man das nur deuten? Sind potentielle Käufer über die Preissteigerungen derart geschockt, dass erst einmal der Handel einbricht, oder kommen die Jungs von Oldtimermarkt nur alle paar Jahre dazu, längst fällige Änderungen in die Preislisten einzupflegen. Vielleicht eine Mischung aus beidem.

Nun ist es allerdings zu einer gewissen Entzerrung gekommen. Nachdem letztes Jahr neben Touring und Cabrio auch völlig unmotiviert der eher unbeliebte 1502 deutlich zulegte, gibt es jetzt satte Zuschläge für den Rest der Baureihe. Limousinen im Zustand eins verteuern sich um 700,- bis über tausend Euro. Mittelprächtige Exemplare steigen um 300,- bis 500,- Euro und selbst durchgerottete Teileträger im Zustand fünf kommen langsam in den vierstelligen Bereich. Spitzenexemplare des 1600 ti legen 1200,- Euro zu, liegen damit aber immer noch deutlich unter dem allzu optimistischem Allzeithoch von 2010. Turbo und Targa verteuern sich ebenfalls ordentlich und für die Cabrios gibt es noch mal einen kräftigen Nachschlag.

Alles im grünen Bereich also, auch für Freunde der Prozentrechnung. Die letztes Jahr eingeführte Trendübersicht informiert über die Wertveränderung, die ein mittelprächtiges Fahrzeug (Note 3) seit 2008 erfahren hat. Lediglich Turbo (7%) und 1802 Touring (9%) sind noch im einstelligen Bereich. Spitzenreiter ist der 2002 tii, der um 61 Prozent zulegte. Das ist deutlich mehr, als Banken und Sparkassen dieser Tage an Zinsen herausrücken. Ob man sein Geld jetzt aber besser in Nullzwo als in Sparplänen anlegen sollte, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Die nächste Zeit herrscht wohl wieder Ruhe an der Preisfront. Trotzdem bleibt noch eine Frage: Sollte es endlich zu einem Ende des Schweinezyklus gekommen sein? Warten wir ab, was die Zukunft bringt. Falls in zwei bis drei Jahren der 1502 wieder unvermittelt deutlich zulegen sollte, können wir vorsorglich schon mal eine Flasche Schampus kaltstellen. Der Rest der Baureihe wird dann im Jahr darauf folgen.

Thomas Reinhold
Bild: Nullzwo-Preise
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Thomas Reinhold 07.08.2015

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