2002 Turbo in der »Classic Cars 3/2012«

Mai 2012

Mai 2012
»Classic Cars« gibt nicht auf. Wir auch nicht! Gleich in den ersten Ausgaben wurden Nullzwo und Neue Klasse obskuren Vergleichstests unterzogen. Trotz schicker Bilder und ansprechendem Layout fragte man sich, ob da nicht vielleicht latente BMW-Hasser am Werke sind. Nun also der dritte Versuch: Ein Bericht über den 2002 Turbo, als Meilenstein in einem Rückblick über Turbo-Technik in Serienfahrzeugen. Die gute Nachricht vorweg: Diesmal ist es kein Vergleichstest. Die schlechte hinterher: Das Lesen macht immer noch keinen rechten Spaß.
1962 hatten amerikanische Fahrzeughersteller eine verlockende Idee. Durch Einsatz eines Turboladers sollte es möglich werden, mehr Leistung aus weniger Motor zu pressen. Aber Theorie und Praxis gehen gerne getrennte Wege: „So einfach funktionierte die Sache nämlich nicht. Die Motoren platzten, die Lader verglühten, die Kunden sprühten vor Ärger.“ Die Amis gaben irgendwann frustriert auf. BMW konnte es viele Jahre später besser machen. Technologisch wegweisend hatte der 2002 Turbo dennoch keinen Erfolg.

Chefredakteur Volker Koerdt geht im Editorial auch gleich darauf ein: „Unglücklicherweise fiel die Modelleinführung des 2002 Turbo in die Zeit der ersten Ölkrise. Die gute Geschichte daran: Der Wagen hielt. Die schlechte: er soff. 17 bis 20 Liter, kein Problem.“ Leider wurde der Artikel von jemand anderem geschrieben. Dort wird es etwas umständlicher ausgedrückt: „Der in seinen Grundzügen mit einem guten Wirkungsgrad ausgestattete M10-Vierzylinder konsumierte in der aufgeladenen und auf lediglich 6,9:1 verdichteten Variante weit über 10 Liter auf 100 Kilometer, was ihm gleich bei seiner Präsentation 1973 inmitten der ersten Ölkrise viel Schelte einbrachte.“

Besteht der Redaktionsstab von »Classic Cars« eigentlich nur aus ergrauten TÜV-Prüfern? Anders lässt sich die staubtrockene Berichterstattung jedenfalls nicht erklären. Etwas mehr Begeisterung hätte sicher nicht geschadet. Bei der Verbrauchsangabe von „weit über 10 Liter“ kommt leichte Heiterkeit auf, in der Praxis waren es eher zwanzig. Aber wenigstens wusste der Autor, worüber er schrieb. Beim Bericht über den Maserati Biturbo ist man sich da nicht so sicher: „Immerhin leistete das erste Biturbo-Modells betrug immerhin 180 PS.“

Der 2002 Turbo kam mit einem Paukenschlag zur absoluten Unzeit. Bei drohender Benzinknappheit einen hemmungslosen Spritvernichter auf die Kundschaft loszulassen, zeugt nicht gerade von geschicktem Marketing. Auch das krawallige Outfit verstörte das Publikum. Mit wuchtigem Frontspoiler und angetackerten Verbreiterungen sah die Schüssel aus, wie der feuchte Traum eines Hinterhof-Tuners. Aber besonders die Spiegelverkehrte Kriegsbemalung sorgte für heftigen Gegenwind. Leider erfährt man kein Wort davon, dass BMW klammheimlich zurück ruderte und vorsichtshalber den Schriftzug vom Spoiler kratzte. In der Serie kam das Fahrzeug ohne die aggressive Überhol-Aufforderung daher.
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Turbogeiler Auftakt: Schöne Bilder, ansprechendes Layout und ein staubtrockener Artikel.
Die knallrote Instrumenteneinfassung als „Bayerisch dezent“ zu bezeichnen, zeugt allerdings von leichter Ignoranz.

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Und weiter geht’s: Aber langsam wird es uninteressant für uns.

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50 Jahre Turbo im Überblick: Auch wenn es für uns nur einen gibt.

Thomas Reinhold 22.04.2013

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