Nullzwo in den Medien

BMW 2000 touring Alpina in »Oldtimer Praxis 3/2012«

Februar 2012
Er war der allererste Kombi, den BMW in Serie baute. Er sollte – laut Prospekt – fünf Personen genügend Platz bieten, hatte aber nur vier Sitzplätze. Er sollte die Eleganz eines Coupés mit dem Nutzwert eines Kombis vereinen, sah aber so skurril aus, daß ihn selbst Nullzwo-Fans häßlich finden. Und auch das Konzept gab Rätsel auf. Für weniger Platz und mehr Verbrauch forderten die Münchener einen saftigen Aufschlag und aus irgendwelchen Gründen sollte der erste Touring keinen Erfolg haben. BMW war danach für längere Zeit vom Kombi-Konzept kuriert.*
Der Nullzwo ist Kult. Der Touring ein Bekenntnis!

Nach den letzten Zulassungszahlen sind weniger als 250 Exemplare gemeldet. Das er trotzdem nicht in Vergessenheit geriet, liegt an seinen unerschrockenen Fans, die sich für diesen besonders schrägen Vertreter unserer Lieblingsbaureihe begeistern. Schön, dass die aktuelle »Oldtimer Praxis« diesen speziellen Freundeskreis auch einmal bedient. Im Artikel geht es um ein besonders heißes Exemplar des wenig geliebten Rennlasters: Ein 2000 tii touring im Alpina-Trim.

Der bekennende „Alpinist“ und Eigner Mathias Marxen schöpft zeitweise aus dem vollen: „Dort, wo es verantwortbar ist, nutze ich das Potential des Autos gerne aus …“ Der Motor stemmt 165 PS auf die Hinterachse und dreht über siebentausend Touren, auch jenseits der 200 km/h-Marke kommt der Tacho nicht zur Ruhe. Das reicht aus, um andere von der linken Spur zu scheuchen. Damit es bald noch schneller geht, ist jetzt ein Motor in Arbeit, der 185 PS leisten soll. Fahrwerk und Bremsen erhielten ebenfalls eine Kraftkur: „An der Vorderachse beißen die Vierkolben-Sättel eines 02 turbo in innenbelüftete Scheiben, Federbeine und Stabilisator stammen vom Alpina.“

Alpina ist nicht gerade billig und auch beim Touring kann die Teilebeschaffung ins Geld gehen: „Der Touring unterscheidet sich stärker von der Limousine als Laien glauben, selbst Dinge wie die Seitenscheiben sind nicht gleich!“

Der Eigner restaurierte den Wagen in den 90ern und baute ihn auf Alpina um. Damals waren solche Aktionen noch etwas billiger als heutzutage. Vor allem aber deckte er sich beizeiten mit Alpina-Material ein. Auch die pragmatische Herangehensweise half die unvermeidlichen Kosten zu drücken: „Ich habe nie irgendwas um jeden Preis gekauft. Ein Satz mittelmäßiger Rückleuchten musste es erstmal tun, bis ich zwei bessere fand.“

Schade nur, dass man so gar nichts über die Hintergründe des Touring erfährt. Der Wagen wird heute als kapitaler Flop gehandelt. Zwar genial, aber trotzdem ein Flop. Und damit tut man dem allerersten Kombi von BMW eigentlich Unrecht.

*Der nächste Versuch sollte erst vierzehn Jahre später starten. Der E30 Touring konnte es dann besser machen.
Februar 2012
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Februar 2012

Thomas Reinhold 05.03.2012

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