BMW 1600/2 von Sablon

Bild: BMW 1600/2 von Sablon

Schokoladenseite: Detaillierte Frontpartie mit dreiteiligem Kühlergrill, angesetzter Stoßstange und Kunststoffscheinwerfern.

Bild: BMW 1600/2 von Sablon

Heckmeck: Von hinten macht der Sablon nicht ganz soviel her. Besonders die etwas zu kurz geratene Heckklappe irritiert.

Bild: BMW 1600/2 von Sablon

Reifenpanne: Der Weichmacher der Gummireifen reagierte aggressiv mit den Kunststoff-Felgen, die Räder sind regelrecht geschmolzen (Foto: Wikipedia)

Frühes Nullzwo-Modell von Sablon in 1:43 mit vielen schönen Details. Aufwendig gefertigt und mit Ausnahme des Kofferdeckels gut proportioniert. Hergestellt wurde der BMW 1600/2 von 1968 bis 1972 in den Farben weiß und silber.
Beschreibung: Gummibereift, angesetzter dreiteiliger Kühlergrill, angesetzte Stoßstangen, Scheinwerfer als Kunststoffeinsatz, Blinker und Rückleuchten farbig abgesetzt, mehrfarbige Inneneinrichtung, Türen und Kofferraumklappe zu öffnen. Die Heckklappe ist unverhältnismäßig kurz geraten. Außerdem kann der Öffnungsmechanismus im Laufe der Zeit ausleiern. Dann besteht Gefahr, das der Kofferdeckel abhanden kommt.


1968 stellte die belgische Firma Sablon eine Serie von neun Auto-Modellen im Maßstab 1:43 vor. Gerade BMW-Fans wurde eine Menge geboten: Neben dem BMW 1600/2 stand auch ein BMW 2000 Coupé in den Spielzeuggeschäften. Außerdem gab es noch zwei besonders interessante Vertreter aus dem bayerischen Fuhrpark: Die im Maßstab 1:1 nur kurz gebauten Glas-Hinterlassenschaften BMW 1600 GT und BMW 3000 V-8 (Glaserati).

Sablon arbeitete frühzeitig mit anderen Firmen zusammen: Der japanische Spielzeug-Hersteller Yonezawa vertrieb die belgischen Modellautos in speziellen Verpackungen in Japan. Ab 1972 wurden die Sablon-Modelle von der spanischen Firma Nacoral als Teil ihrer Serie »Inter Cars« verkauft.

Einige Sablon-Modelle wurden vom belgischen Süßwarenhersteller »Jaques« für eine Werbeaktion verwendet. Um die »Jaques Super Chocolat« bekannt zu machen, gab es eine speziell verpackte Sonderserie. Auf den Bodenplatten dieser Modelle wurde der Herstellername durch den Schriftzug Jacques ersetzt. An den Türen waren runde weiße Aufkleber mit dem Firmenlogo. Leider ist mir nicht bekannt, ob es den BMW 1600/2 auch als Sondermodell von »Jacques« gab.

Die Modelle waren anfangs in blauen Pappschachteln mit hellblauen Streifen und Sablon-Logo verpackt. Später wurde mehr Aufwand getrieben. Die Autos waren auf einer Pappe in einem durchsichtigen Kunststoffbehälter mit offenen Seiten montiert. Die ganze Anordnung wurde in einen unbedruckten Karton gesetzt. (Quelle: Internet / englisches Wikipedia)


Reifenprobleme: Der Weichmacher der Gummireifen reagierte chemisch mit den Kunststoff-Felgen. Infolge dessen wurden die Felgen aufgeweicht und die Reifen zerstört. Sie sind regelrecht geschmolzen. Höchstwahrscheinlich wird es keine Modelle mit einem unbeschädigten originalen Radsatz geben. Falls das Modell also über intakte Räder verfügt, hat es mit Sicherheit irgendwann einen Reifenwechsel gegeben, beispielsweise eine Umrüstung auf Gama Metall-Felgen und Bereifung. Die Reifenprobleme wurden auch exportiert. Bei den Sablon-Modellen von Nacoral traten ebenfalls Reifenprobleme bis hin zum Totalschaden auf. Kurioserweise sind die 1:43-Lastwagenmodelle von Sablon von dieser Problematik nicht betroffen.


Technische Daten:

Hersteller:
Sablon / Belgien

Baujahr:
1968 – 1972

Abmessungen
Maßstab 1:43 (Länge 98 mm)

Lackierung:
weiß (entspricht Chamonix)
silber

Bauart:
Metall / Kunststoff / Gummi

Fahrgestell-Nr.:
SABLON 5 / BMW 1600 / MADE IN BELGIUM

Sonderausstattung:
Türen zu öffnen
Kofferdeckel zu öffnen

Verkaufspreis:
Heutige Preise:
Unbespielte Modelle liegen ungefähr bei 65 – 75 Euro,
mit Verpackung wesentlich höher. (Stand 2016 / ohne Gewähr)

Vorsicht bei außergewöhnlich gutem Lackzustand: Die Modelle werden nur durch die hintere Stoßstange zusammengehalten und lassen sich entsprechend leicht zerlegen. Somit sind sie außerordentlich reparatur- und restaurationsfreundlich.

Anmerkung: Ein Modell mit intaktem Radsatz ist zwar nicht mehr original, sieht aber wesentlich besser aus als mit platten Reifen. Andererseits gehört die Reifenproblematik zur Historie des Modells. Ob man als Sammler jetzt Purist oder Pragmatiker ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wer kann, sollte sich vielleicht beide Versionen in die Vitrine stellen.


logo

Info über den Hersteller:
Sablon war ein belgischer Spielzeughersteller in der Nähe von Brüssel und fertigte in den späten 60er und frühen 70er Jahren Auto- und Lastwagenmodelle im Maßstab 1:43 an. 1968 stellte die Firma neun Automodelle nach Vorbildern von BMW, Porsche, Mercedes-Benz, Renault, Lamborghini und NSU vor. Die Modelle waren sehr detailliert, Türen und Hauben ließen sich zum größten Teil öffnen. Jedes Modell wurde in zwei oder drei Farben angeboten. Von Renault 16, Porsche und Mercedes gab es auch Polizei-Einsatzfahrzeuge. Weiterhin wurde eine kleine Serie von Mercedes-Lastwagenmodellen im Maßstab 1:43 aufgelegt.

Es ist nicht sicher, was aus Sablon geworden ist. Nach 1974 wurden anscheinend keine Modellautos mehr hergestellt. Eventuell hat Nacoral die komplette Firma übernommen, vielleicht aber auch nur die Werkzeuge für einige Modelle aufgekauft. Es kann sein, dass Sablon nach 1974 als Importeur für Spielwaren weiter existierte.
(gekürzt aus dem englischen Wikipedia)


Hinweis
Die Datenlage ist ziemlich dürftig, es gibt noch einige Lücken zu füllen. Trotz aller Sorgfalt können einige Angaben ungenau, unvollständig oder sogar fehlerhaft sein. Insbesondere interessieren mich weitere Infos über die Firma Sablon. Bei den BMW 1600-Modellen von Nacoral und Yonezawa möchte ich gerne mehr über die Bauzeit und die angebotenen Farben erfahren. Außerdem möchte ich gerne wissen, ob es ein 1600-Sondermodell von »Jacques« gab.
Ergänzungen und Korrekturen bitte an tho.re(at)web.de
Vielen Dank


Vielen Dank an Axel Stiegemeyer für das Hintergrundmaterial, insbesondere zur Reifenproblematik und den Informationen zu Farben und Preisen.

Text: Thomas Reinhold / August 2016
Fotos: Thomas Reinhold (soweit nicht anders angegeben)


Bild: BMW 1600/2 von Sablon

Seitenblick: Bei diesem Modell wurden Gama-Felgen und Reifen montiert.

Bild: BMW 1600/2 von Sablon

Plattfuß: Modell mit originalem Radsatz und typischen Reifenschäden (Foto: Internet)

Bild: BMW 1600/2 von Sablon

Sonderausstattung: Türen und Kofferraumklappe lassen sich öffnen.

Bild: BMW 1600/2 von Sablon

Manko: Die Heckklappe ist ein wenig zu kurz gekommen.

Bild: BMW 1600/2 von Sablon

Klappe halten: Die Konstruktion kann ausleiern, der Kofferdeckel kann dann leicht verloren gehen.

Bild: BMW 1600/2 von Sablon

Einblick: Mehrfarbige, gut ausgestattete Inneneinrichtung.

Bild: BMW 1600/2 von Sablon

Unterseite: Bodenblech mit angedeuteter Technik und Herstellerangaben.

Bild: BMW 1600/2 von Sablon

Alternative: Das Modell gab es auch in Silber (Foto: Internet)

Bild: BMW 1600/2 von Sablon

Nachfolger: Ab 1972 wurden die Sablon-Modelle von der spanischen Firma Nacoral als Teil ihrer Serie »Inter Cars« vermarktet (Foto: Internet)

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Thomas Reinhold 20.09.2016

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